Kolkata by picturebob

Kolkata: Die Quelle

Im Sturm verlassen. Im Regen geboren. Verstehen gesucht. Liebe gefunden. Gefüllt blieb jener Platz, der leer schien. Überquellend jede Form. Gedanken greifen ins Leere. Das Nichts ist Alles und Alles bleibt doch immer nur Nichts. Mutig, fröhlich, hoffnungsvoll, dankbar verlasse ich diese Stadt voll Trauer. Und erkenne im Abschied, dass es sich um meine handelt.

Myanmar by picturebob

Myanmar: Der kopflose Reiter

Das Land fühlt sich an als hätte man ihm den Kopf abgeschlagen. Ein spiritueller Torso, der einer seltsamen Mischung aus versteckter Diktatur und sichtbarem Kapitalismus anheim gefallen ist. Buddha blinkt im bunten Schein seiner Lichterketten. Selbst das Gold glänzt kalt. Etwas Essentielles fehlt. Frauen werden verkauft. Mönche fahren Auto. Fast Food Ketten locken. Tempeldisko. Am Ende bleibt nur der Staub, der sich über die Ruinen legt. Monumente, müde von zu vielen Füßen und zu bösen Geschichten. Man sieht sie, aber man fühlt sie nicht.

Thailand by picturebob

Thailand: Die Maschine atmet

Maschinenwesen. Engel. Dämonen. Fahrzeuge. Zusammengezimmert aus den Bruchstücken der Geschichte. Eine bunte und äußerst lebendige Melange aus Altem und Neuem, in dem nicht mehr auszumachen ist, wo das eine beginnt und das andere endet. Zu viel Rot in deiner Krone.

Indien by picturebob

Jodhpur: Die Farbflut

Eine angenehme, leicht unwirkliche Stimmung legte sich über die gesamte Szenerie. Das Licht und die Farben schluckten den Staub, die Zeit schien langsamer zu vergehen. Ich träumte mit offenen Augen von Gelb! Ein Gemälde-Gelb, um genauer zu sein, das weniger den Verstand als vielmehr das Herz anzusprechen vermochte und deswegen nichts anderes war als reine Poesie.

Vietnam by picturebob

Vietnam: Traumlos

Ein Land in Bewegung und zugleich ein bewegtes Land. Kein Platz für Ruhe. Kein Raum für Träume. Kein ich. Das Ego verliert sich im Strom der Masse, wird angespült und wieder zurückgezogen. Jede Begegnung eine Episode, jedes Bild ein Film, jeder Ort eine Geschichte. Märchenland.

Kambodscha by picturebob

Kambodscha: Sporen

Das Land der Zeichen, die in absehbarer Zeit niemand mehr deuten kann. Das Land der Spuren, die viel zu groß sind für einen einzelnen Menschen. Zertreten durch die Massen kämpft die Geschichte um ihre Zukunft. Mit Würde zwar, aber es mag auch ein vergebliches Ringen sein. Jahrtausende unter meinen Füßen. Die Steine scheinen zu sprechen, aber ich kann sie nicht verstehen. Aber ich kann sie fühlen. Kein Worte für dieses Licht!

Laos by picturebob

Laos: Ein Versprechen

Endloser Fluss, brauner Strom der Zeit, uferlos. In dir treibend verliere ich mich, vermisse kein Ufer und kein Ziel, denke nicht an morgen, gestern, heute … Begriffe verlieren an Bedeutung, das Ego schwindet und ich vermisse es bald nicht mehr. Das Land ohne Rückkehr.

Indien by picturebob

Dehli: Ameisenstadt

Chaos und Struktur. Struktur und Chaos. Im Ständigen Wechsel und Ringen miteinander. Alles sortiert sich ständig zu neuen Mustern, nur um sich augenblicklich wieder aufzulösen und danach erneut zu formieren. Ein selbstregulierendes System, in dem scheinbar alles seinen Platz findet, selbst wenn eigentlich kein Platz mehr vorhanden ist. Menschen stapeln sich in Bussen, ein- und mehrspurige Fahrzeuge ringen um Vorfahrt, heilige und profane Tiere beanspruchen Lebensraum. Beim Versuch, dieses bunte Treiben festzuhalten, trübt sich sogar der Blick der Kamera für einen Augenblick, bevor sie wie der Besucher lernt einfach loszulassen.

Singapur by picturebob

Singapur: Blut und Gold

Eine Stadt ohne Ironie. Staubtrocken. Eine Stadt, der man nur mit Humor begegnen kann in all ihrer Sterilität und Sauberkeit. Aber wie immer ist auch hier alles eine Frage des Betrachtungswinkels: Blickt man mit Ironie und Witz auf die Stadt, dann lässt sich viel Charme entdecken, meist im Kleinen und Verborgenen blitzt ein Bruch in der gläsernen Fassade auf und es offenbart sich der alte Geist.

Nepal by picturebob

Nepal: Ein Aufbau

Fern im Osten klang der Westen wie ein Hohn: "Mehr! Immer mehr!" Unersättlich wird Unnützes in sich hineingestopft bis man platzt. Die nackte Gier. Aber worauf eigentlich? Wo ist das Ziel? Wo bleibt die Liebe?

Nepal by picturebob

Nepal: Eine Zerstörung

Erzähle die größte Geschichte! Berichte von Zerstörung, Verzweiflung, Mut und Neuanfang; von Menschen, die nicht aufgeben, die alles verloren haben und aus Nichts wieder Etwas schaffen. Zeige das Wunder!

Indien by picturebob

Varanasi: Das Ego stirbt

Eine magische Stadt. Eine Stadt, die den Besucher in ihren Bann zieht und nicht mehr loslässt. Was für eine Mischung! Orte der inneren Stille wechseln mit Orten äußerer Hektik. Das Leben fließt in den Tod und der Tod speist sich in den Strom des Lebens. Ein ewiger Kreislauf. Wo fängt die Stadt an und wo hört die Natur auf?! Der Reisende aus dem Westen sucht eine Grenze und wird sie niemals finden. Gerüche vermischen sich und stechen in die Nase, das Profane wird zum Heiligen, die Hitze brennt. Auflösung. Übergang. Vereinigung.

Venedig by picturebob

Venedig: Das echte Fake

Die Stadt als Kulisse einer Stadt, hinter der sich eine Stadt versteckt. Zur gleichen Zeit Ort wie Nicht-Ort. Keine Bilder mehr. Kein Blick mehr frei. Und dennoch Staunen. Ein Füllhorn an Details, die erahnen lassen, wie es war in einer Zeit als die Kulisse noch nicht vorgeschoben wurde. Als die Zeit noch bereit war für einen Geist der Kultur und nicht des Konsums. Nun wurde die Stadt aber von allen guten Geistern verlassen. Es bleiben stumme Zeugen einer anderen Welt.

Amsterdam by picturebob

Amsterdam: Bare Bone

Alles liegt offen. Die Seiten sind aufgeschlagen, jeder kann sie lesen. Keine Angst vor der Dunkelheit. Das hellste Mysterium aller Zeiten.

Japan by picturebob

Kyoto: Im Geisterhaus

Natürlich gibt es in einer Stadt mit über 2.000 Tempeln und Schreinen Geister. Das ganze Land ist vom Glauben daran erfüllt und tatsächlich ist man auch selbst schnell geneigt, die uns fremden Wesen zu fühlen. Glücklicherweise sind japanische Geister ebenso zurückhaltend Fremden gegenüber wie die lebenden Bewohner und so bleibt es bei einem höflichen Vorbeihuschen.

Tibet by picturebob

Tibet: Ein Verblassen

Was ist uns die Geschichte wert, eine einzigartige Kultur? Welchen Stellenwert haben Ideale und Glauben noch in einer Welt der Ausbeutung und Unterdrückung? Vermutlich ist die Antwort eine schmerzvolle, so wie auch der Blick auf diese Bilder ein schmerzvoller ist. Wir sehen eine Kultur im Verschwinden, die langsam vor unseren Augen im Nebel der Geschichte verblasst. Und Geschichte, das wissen wir, wird immer von den Siegern geschrieben.